16.30 bis 17.00 Uhr
(30 Min.) HR Auch Norbert Büchner gehört zu den misshandelten Heimkindern. Fünf Jahre war er im Kalmenhof in Idstein, eines der berüchtigtsten Heime damals. Schläge, Demütigungen, tagelanges Einsperren und schwere Arbeit auf dem Feld - so sah sein Alltag aus. "Ich flüchtete in eine Traumwelt und dachte immer daran, es wird einmal ein Ende haben. Dann werde ich entlassen." Doch seine Vergangenheit holte ihn immer wieder ein. Durch eine damals unbehandelte Krankheit ist Norbert Büchner heute schwerbehindert und in Frührente. Er lebt zusammen mit seiner Frau und kümmert sich liebevoll um die dreijährigen Zwillingstöchter. Albträume, mangelndes Selbstbewusstsein, Depressionen - die Folgen der Heimerziehung verfolgen Maralda Seipel und Norbert Büchner bis heute. Erst nach über vierzig Jahren schaffen sie es, darüber zu sprechen und ihre Heimakten zu öffnen. Mit "Horizonte" besuchen sie noch einmal die Orte ihrer gestohlenen Kindheit. Sie wollen ihre Geschichte öffentlich machen, um zu verhindern, dass das geschehene Unrecht vergessen wird. |