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22.45 bis 23.30 Uhr (45 Min.) HR
Stollwerck - Die Schokoladendynastie
Dokumentation von Werner Filmer


Dr. Arno Stollwerck, der Urenkel von Heinrich Stollwerck, mit Ehefrau Siegrid im Schokoladenmuseum in Köln. - Bild: WDR

Die Geschichte des Schokoladen-Imperiums Stollwerck beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Kölner Bäcker und Konditor Franz Stollwerck gründete 1839 eine "Mürbebäckerei", landete vier Jahre später mit der Herstellung von Hustenbonbons den eigentlichen Verkaufsschlager. Die "Brustbonbons" ließen ihn so berühmt wie wohlhabend werden. Die Schokoladen-Produktion trat erst ab 1860 in den Vordergrund, und nach der Übernahme durch die fünf Söhne wurde aus dem Kölner Familienbetrieb ein Unternehmen mit Weltgeltung. "Neuzeitliche" Warenautomaten an strategischen Punkten, Sammelbildchen als Kaufanreiz, internationale Produktionsstandorte wie etwa in London, Wien und Stamford in den USA - die Stollwerck-Brüder agierten wirtschaftlich äußerst innovativ und früh global. Doch Erster Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise und Nazi-Zeit gingen auch an dem Schoko-Imperium nicht spurlos vorbei, und die aufblühende Marktwirtschaft offenbarte dann auch Schwächen im Produktions- und Verwaltungssystem der "Stollwerck AG". Die sechziger Jahre verliefen wirtschaftlich problematisch, die Geschäftsjahre 1970/71 endeten gar mit Millionenverlusten. Die Deutsche Bank, seit 1931 Mehrheitsaktionär, fand schließlich in Hans Imhoff einen Retter für den angeschlagenen Konzern und Käufer ihrer Anteile.


Hans Imhoff, gest. 2007 - Bild: WDR

Imhoff sanierte die Firma grundlegend und baute in Köln-Porz eine hochmoderne Schokoladenfabrik. Er kaufte renommierte Firmen wie Sprengel, Sarotti oder Gubor auf und baute das Geschäft mit Osteuropa aus. Mit dem gesundheitsbedingten Ausstieg des Schoko-Königs endete 2002 schließlich die Imhoff-Ära. Die Schweizer Firma Barry Callebaut wurde Mehrheitsaktionär und schloss 2005 die Produktionsstätte in Köln - das endgültige, bittere Ende für eine Traditionsfirma.

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