Leserstimmen

Bild Treiben gegen den Strom

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Der Autor berichtet in dem Buch über seine Erlebnisse als Schüler, Luftwaffenhelfer und Soldat. Was er erlebt, läßt ihn schon frühzeitig auf Distanz zu der Herrenmenschenideologie der Nationalsozialisten gehen. Seine Einstellung zu Krieg und Gewalt bringt ihn bereits als Schüler in Konflikt mit den Herrschenden, ohne dass er sein Handeln oder Nichthandeln als Widerstand heroisiert. Er schildert vielmehr seine misslingenden Versuche sich anzupassen und seine Ängste. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches, den er in Dresden erlebt, beteiligt er sich von Anfang an am Aufbau eines demokratischen und friedlichen Deutschlands. Er verhehlt nicht seine anfängliche Sympathie für die Kommunisten, die er wegen ihres Widerstandes im 3. Reich bewunderte. Sehr schnell aber erkennt er, dass gerade von den Kommunisten die Gefahr einer erneuten Diktatur ausgeht. Aus dem anfänglichen Widerstehen wird schon bald bewusster Widerstand. 1952 wird er vom Staatssicherheitsdienst der DDR verhaftet und landet im Zuchthaus Bautzen. Eindringlich, jedoch ohne Hass und ohne zu lamentieren beschreibt er die Zeit in der Stasi-Untersuchungshaft, den Prozess und die Tücken in der Urteilsbegründung, die Haft im Zuchthaus Bautzen II und im Arbeitslager. Nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt Bautzen II siedelt er in die Bundesrepublik über. Auch hier wird er wieder sehr schnell politisch aktiv. Seine berufliche Tätigkeiten als Journalist, Filmemacher und Referent der politischen Bildung werden von seinem Streben nach Toleranz und Verständigung bestimmt. Immer wieder sucht er die Auseinandersetzung mit radikalen und extremistischen Heilsverkündern und deren Anhängern. Toleranz und Demokratie sind für ihn Herzensanliegen. Widerstand, dort wo er erforderlich wird, gilt für ihn als moralische Verpflichtung.
Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Es vermittelt nicht nur eindrucksvolle Einblicke in die Widerstandstätigkeit des Autors, sondern auch in seine Gefühlswelt, seine Beziehungen zu seinen Eltern, seiner Partnerin und seinen Freunden, die ihm stets zur Seite gestanden haben. Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor auch in außerordentlich dramatischen Situationen immer wieder Kraft aus sich selbst und seiner Überzeugung schöpfen konnte. Das Buch vermittelt Einblicke in eine Zeit, die für die meisten Menschen heute schon Geschichte ist. Es läßt die Not, das Chaos und vor allem auch die Hoffnungen auf ein besseres Morgen lebendig werden. Der Autor nimmt die Leserin, den Leser mit in seine Welt. Er vermeidet jeden Anschein von moralischer Überlegenheit. Im Gegenteil, er offenbart seine Zweifel, seine Ängste, seine Schuldgefühle. Und dabei gelingt es ihm, den Widerstand gegen totalitäre Herrschaftsansprüche vom Sockel des Heldentums herunterzuholen, und ihn zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Während Teile der Politik und Gesellschaft mit dem Argument "Wir müssen nach vorn blicken" den Mantel des Vergessens über die menschenverachtende Gewalt zweier diktatorischer Systeme ausbreiten, schreibt der Autor gegen dieses Vergessen an. Eine Gemeinschaft, die ihre Vergangenheit verdrängt oder vergisst, kann aus ihr nichts lernen und ist unfähig, erneut drohenden totalitären Herrschaftsansprüchen entgegenzutreten. Bei allem Ernst, den das Thema gebietet, bleibt der Humor nicht auf der Strecke. Es ist ein politisches Buch, liest sich jedoch spannend wie ein Krimi, und es ist ein authentisches Buch, in einer verständlichen, zugleich eindringlichen Sprache geschrieben. Ein wertvolles Buch, das ich vielen, vor allem auch jungen Leserinnen und Lesern, wünsche.
Alena Sarholz / aus amazon.de

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