Montag,
25. Januar 2010
14.15 bis 15.00
Uhr (45 Min.) NDR
Bilderbuch Deutschland
Das Hohe Venn - Im deutsch-belgischen Naturpark l Film von Martina Müller
"Schaurig ist's
übers Moor zu gehen", schreibt Annette von Droste-Hülshoff
und lockt in ein Land ohne festen Boden. Die Reise führt ins Hohe
Venn, eine der letzten Moor- und Heidelandschaften Europas. Sumpf, Einsamkeit,
Kreuze. Wer das Venn nicht kennt, dem wird es zum Verhängnis. Holzstege
lenken den Strom der Besucher, halten Abenteurer auf Abstand.
Seit 1957 ist das Hohe Venn Naturreservat mit strengen Zugangsbeschränkungen.
In den Sperrzonen das Hochmoor. An der Oberfläche eine trügerische
Idylle: ein grüner Teppich, vollgesaugt mit Wasser. Die Vegetation
verzehrt sich selbst, verwandelt sich sterbend zu Torf und treibt das
Moor in die Höhe. Dabei wächst die Torfschicht so langsam wie
Marmor. Nur ein Millimeter pro Jahr. Drainagegräben, Torfabbau, Brandrodung
- jahrhundertelang hat man dem Moor das Wasser entzogen. Auf Biegen oder
Brechen sollte das Venn kultiviert werden. Die Folgen: ein Meer von Pfeifengras,
unter dem die Moose ersticken. In den letzten 500 Jahren hat sich das
intakte Hochmoor von eintausend auf einhundert Hektar reduziert. Wirtschaftlichen
Aufschwung erlebte das Venn nach 1945, als der Kaffee in Deutschland sündhaft
teuer war, und alle vom Schmuggel profitierten - auf deutscher und auf
belgischer Seite. Schmuggler und Polizisten, Förster und Naturführer
kennen das Venn. Sie wissen, wo früher die Zöllner patrouillierten,
wo im Herbst die Hirsche röhren, im Frühjahr die Narzissenblüte
explodiert und sich der Birkhahn die Seele aus dem Leib schreit. Und sie
kennen die Gefahren. Besonders im Winter, wenn die Wege verschneit sind.
17.00 bis 17.30
Uhr (30 Min.) BR
Der Letzte seines Standes?
Der Turmuhrbauer aus Rothenburg
Für unsere Vorfahren
begann der Tag mit dem Hahnenschrei. Am Stand der Sonne und der Länge
der Schatten konnte er die Zeit bestimmen. Später rief bei uns der
Glockenschlag der Turmuhr zum Gebet, und der Lauf der Zeiger teilte Tag
und Arbeit. Meister Robert Dürr aus Rothenburg ob der Tauber hat
das Handwerk des Turmuhrbauers gelernt. Doch nur in der Denkmalpflege
ist seine Kunst noch gefragt: Wissen und Können aus einer Vielzahl
von Handwerken wie z.B. schneiden, treiben, vergolden, bemalen. Denn Turmuhren
werden heute elektrisch betrieben und vom Funksignal einer Atomuhr gesteuert.
20.15 bis 21.00
Uhr (45 Min.) PHOENIX
Affäre Nazigold
Die Argentinien-Connection l Dokumentation von Rolo Pereyra
Jahrelang kursierten
Gerüchte und Spekulationen über Goldbestände aus dem Dritten
Reich, die angeblich in Argentinien deponiert wurden. In den 90er Jahren
fanden Ermittler Hinweise, die den Transfer großer Teile des Nazigoldes
nach Argentinien bestätigten. Mit aufwändigen Spielszenen beleuchtet
der Film die Argentinien-Connection und begleitet die Ermittler bei der
Suche nach dem legendären Nazigold.
An der Küste von Patagonien taucht an U-Boot auf. Im Schutz der Dunkelheit
schaffen Männer in Uniformen schwere Holzkisten an Land. Ein Reichsadler
ziert jedes der geheimen Frachtstücke. In der Nacht- und Nebelaktion
gelangen auch hochrangige Offiziere auf südamerikanischen Boden.
Den bedeutenden Persönlichkeiten des nationalsozialistischen Regimes
gelingt es, in Argentinien unterzutauchen. Wie viel des Reichsvermögens
konnten die ehemaligen Spitzenpolitiker mit in ihre neue Heimat nehmen?
Argentinien war schon während des Zweiten Weltkriegs Deutschland
wohl gesonnen. Erst auf Druck der USA gab das südamerikanische Land
kurz vor Kriegsende seine Neutralität auf. 1946 kam Colonel Peron
an die Macht. Seitdem war die argentinische Regierung daran interessiert,
militärisch qualifizierte Fachkräfte ins Land zu holen. Mehr
als 4.000 Deutsche wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien
aus. Darunter vermutlich auch einige Hundert ehemals aktive Mitglieder
der NSDAP. Auch gesuchte Kriegsverbrecher fanden unter neuem Namen Unterschlupf.
Ermittlungen ergaben, dass in diesem Zusammenhang große Vermögenswerte
von Deutschland über die Schweiz nach Argentinien gelangten. In einem
Netzwerk aus Vertuschung und Desinformation wurden Geschäfte mit
erbeutetem Gold geführt.
20.15 bis 21.00
Uhr (45 Min.) 3sat
Die Flucht
Ein Film von Marek Tomasz Pawlowsi
Bild!!
Quelle: WDR
Es ist die Geschichte
einer Flucht, wie sie spektakulärer nicht hätte sein können:
Vier todesmutige Häftlinge entkommen der Hölle des Konzentrationslagers
Auschwitz. Es ist der 20. Juni 1942, ein sommerlicher Samstagnachmittag,
als vier bewaffnete Männer in SS-Uniformen und mit einem Standardauto
der SS, dem Steyer 220, das vielleicht bestbewachte Lager des "Dritten
Reichs" durch den Haupteingang verlassen. Die Flucht von vier Häftlingen
ist damit perfekt. Es ist eine bittere Blamage für die Nazis und
ihre ausgetüftelten Bewachungssysteme. In dem Film "Die Flucht"
erzählt der letzte Überlebende dieses Quartetts, Kazimierz Piechowski,
die Geschichte seines Entkommens.
3sat zeigt "Die
Flucht" anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar.
22.03 bis 22.45
Uhr (42 Min.) N-TV
Bomben gegen Deutschland
Dokumentation
Mehr als eine halbe
Million deutsche und österreichische Zivilisten wurden im 2. Weltkrieg
durch Bombenangriffe der Alliierten getötet - die meisten in den
letzten Monaten des Krieges. Diese Reportage enthüllt zum ersten
Mal die wahre Motivation hinter diesen exzessiven Flächenbombardements
- auf der Basis bisher unzugänglicher Aktenmaterialien, Zeitzeugenberichte
und Archivfilme.
22.52 bis 01.00
Uhr (128 Min.) MDR
Rosenstraße
Geschichtsdrama, BRD 2003
Bild!!
Quelle: Concorde
Mit Katja Riemann,
Maria Schrader, Jürgen Vogel, Martin Feifel, Hans Peter Hallwachs,
Gaby Dohm u.a. Regie: Margarethe von Trotta
Ende Februar 1943
werden Tausende jüdischer Berliner, die in sogenannten "Mischehen"
leben, überraschend verhaftet, um ins KZ deportiert zu werden. Vor
einem Gebäude in der Berliner Rosenstraße, wo die Internierten
auf ihren Abtransport in die Gaskammer warten, versammeln sich tagelang
"arische" Angehörige, hauptsächlich Ehefrauen, und
protestieren zuerst stumm, dann immer lauter: "Ich will meinen Mann
wiederhaben". Auch die preußische Adelige Lena, die glücklich
mit dem jüdischen Musiker Fabian verheiratet ist, lässt nichts
unversucht, um die drohende Deportation ihres Mannes zu verhindern.
23.10 bis 00.00 Uhr (50 Min.) N-TV
Angriff auf die "Tirpitz"
Ein deutsches Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg l Dokumentation
Kaum ein anderes deutsches
Schlachtschiff war so groß wie dieses, die Alliierten fürchteten
seine Schlagkraft und wollten es zerstören. Aber die Tirpitz ankerte
geschützt in den norwegischen Fjorden, gesichert durch einen Torpedoring
unter Wasser. Im September starten die Briten das Unternehmen Source'.
Mit Mini-U-Booten nähern sie sich der Tirpitz und positionieren unter
ihr schwere Minen. Aber plötzlich läuft nichts mehr nach Plan.
Dienstag,
26. Januar 2010
01:15 - 01:30 Uhr
(15 Min.) RBB
Chronik der Wende
26. Januar 90
Erfurt: Erstmals Waren
gegen Westgeld. Die erste Ausgabe der unabhängigen Zeitung "Wir
in Leipzig" erscheint. Gemeinsames Produkt von engagierten Leipzigern
und Zeitungsprofis aus dem Westen.
Eröffnung der Grünen Woche in den Messehallen am Funkturm in
West-Berlin. DDR-Besucher zahlen den halben Eintritt. In Erfurt verkauft
ein kleiner Ladenbesitzer Südfrüchte gegen D-Mark. Damit ist
zum ersten Mal das staatliche Monopol für den Devisenhandel gebrochen.
Die Früchte holt der Händler selbst aus einem westdeutschen
Warenlager.
03.30 bis 04.00 (30
Min.) BR
Telekolleg: Geschichte
Die Europäische Einigung 1945 bis heute (Folge 5)
13-teilige Reihe
Diskussion über
Osterweiterung, Geschichte der Europabewegung, Staatenbund oder Bundesstaat,
Phasen des Integrationsprozesses, Montanunion, EWG, EURATOM, Vertrag von
Maastricht, Wirtschafts- und Währungsunion.
06.30 bis 06.45 (15
Min.) BR
60 x Deutschland - Die Jahresschau
Das Jahr 1953 (Folge 5)
60-teilige Reihe, BRD 2008/09
1953 -das war das
Jahr, in dem die Westdeutschen gebannt vor den Fernsehern saßen,
um die Krönung Elizabeths II. zu erleben, in dem in Wolfsburg der
500.000. Käfer vom Band lief und in der DDR am 17. Juni der Aufstand
ausbrach. Manfred Redmann aus dem brandenburgischen Rathenow erzählt
von der Hoffnung auf mehr Freiheit und Selbstbestimmung, die die DDR landesweit
erfasste.
06.45 bis 07.00 (15 Min.) BR
60 x Deutschland - Die Jahresschau
Das Jahr 1954 (Folge 6)
60-teilige Reihe, BRD 2008/09
1954 -das war das
Jahr, in dem Angst vor einem atomaren Krieg die Westdeutschen erfasste.
Ein privater Erfinder nahm den ersten Atombunker in Betrieb. Im Osten
Deutschlands wurden die letzten sowjetischen Betriebe an die DDR übergeben
und das Ende der Reparationen verkündet. Vor allem aber war es das
Jahr der Weltmeister. Egon Schmidt aus Hattingen bei Bochum schildert,
wie er das legendäre Tor von Helmut Rahn im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft
erlebte.
12.30 bis 13.00 (30
Min.) RBB
Die Gedenkstätte Sachsenhausen
Das kann sich keiner vorstellen!
Quelle: rbb
Die Gedenkstätte Sachsenhausen wird täglich von hunderten Menschen
aus dem In- und Ausland besucht. Nicht zuletzt wegen seiner Nähe
zur deutschen Hauptstadt gilt Sachsenhausen als einer der bedeutenden
authentischen Orte der beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Die von SS-Architekten Mitte der 1930er Jahre am Reißbrett als idealtypisches
Konzentrationslager konzipierte Anlage sollte dem Weltbild der SS architektonischen
Ausdruck geben und die Häftlinge auch so der absoluten Macht der
SS unterwerfen. Als Modell- und Schulungslager der SS und Konzentrationslager
in unmittelbarer Nähe der Reichshauptstadt nahm Sachsenhausen eine
Sonderstellung im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager
ein. Zehntausende Inhaftierte überlebten die Lagerhaft nicht.
Am 22. April 1945 wurde das Lager von sowjetischen und polnischen Truppen
befreit. Unmittelbar nach der Befreiung unterhielten die Sowjets auf dem
Gelände des früheren Konzentrationslagers ein Speziallager für
politische Gefangene. Hier rechneten sie mit tatsächlichen und angeblichen
Feinden ab. Bis zur Lager-Auflösung 1950 waren 60.000 Menschen interniert.
Mehr als 10.000 kamen durch Hunger, Kälte und Krankheiten ums Leben.
1961 reklamierte die DDR das Gelände des einstigen KZ als Nationale
Mahn- und Gedenkstätte. Sie wurde zum Symbol für ideologisch
aufgeladene Gedenkinszenierungen und politisch instrumentalisierten Antifaschismus
- bis 1989.
Ausgehend von dem, was heutigen Besuchern an Ausstellungen und historischen
Stätten entgegentritt, gibt der Film mit Wochenschaubildern, Fotos
und Interviews mit Zeitzeugen Einblicke in die Mehrfachgeschichte von
Sachsenhausen - ein wichtiger, vielsagender Ort deutscher und europäischer
Geschichte.
17.00 bis 17.30 (30 Min.) BR
Der Letzte seines Standes?
Die Bergbäuerin vom Ultental
Dokumentation von Benedikt Kuby, BRD 1993
Die Altbäuerin
Germana Thöni ist wohl die Letzte im Südtiroler Ultental, die
vollständige Selbstversorgung mit den Produkten betreibt, die der
Berg und die Landschaft hergeben. Es ist ein Kreis von Säen, Füttern,
Pflegen, Heilen, hin zu Ernte und Nutzung: Flachsbrecheln und Spinnen,
Brot backen und Käse ansetzen, Wurst und Speck räuchern und
vieles für den langen Winter haltbar machen.
18.30 bis 19.15 (45 Min.) PHOENIX
Affäre Nazigold
Die Argentinien-Connection
Dokumentation von Rolo Pereyra
Jahrelang kursierten Gerüchte und Spekulationen über Goldbestände
aus dem Dritten Reich, die angeblich in Argentinien deponiert wurden.
In den 90er Jahren fanden Ermittler Hinweise, die den Transfer großer
Teile des Nazigoldes nach Argentinien bestätigten. Mit aufwändigen
Spielszenen beleuchtet der Film die Argentinien-Connection und begleitet
die Ermittler bei der Suche nach dem legendären Nazigold.
19.30 bis 20.15 (45
Min.) BR-Alpha
Verschollen in der Arktis
Die Spuren Deutschlands größter Polarkatastrophe
Dokumentation von Carola Meyer und Hans Fricke
Am 7. Januar 1913
sendet eine Funkstation auf Spitzbergen Hilferufe nach Deutschland. Polarforscher
unter dem jungen Leutnant Schröder-Stranz sind im Packeis eingeschlossen.
Ihr Ziel: die Durchquerung der Nordostpassage.
20.15 bis 21.50 (95
Min.) 3sat
Zwölfeläuten
Kriegsdrama, A/BRD 2001
Mit Nikolaus Paryla,
Johannes Silberschneider, Cuco Wallraff, Andrea Händler, Thomas Gallowitsch,
Manfred Lehmann u.a. Regie: Harald Sicheritz
Quelle: ARD
Ein Dorf in der Steiermark, Österreich 1945: Der Krieg ist fast zu
Ende, und ein winziger Trupp Partisanen streicht durch die Wälder.
Das letzte Aufgebot an Lahmen, Alten und Dorftrotteln wird vom ehrgeizigen
Dorf-Obernazi, dem Jäger, zur Partisanenjagd aufgestellt. Doch keiner
will so richtig. Ihre Motive sind Angst, Feigheit, Dummheit, bei manchen
auch Voraussicht - schließlich kommen bald die Alliierten, und wer
weiß, was dann passiert.
Unter der Regie von
Harald Sicheritz entstand mit "Zwölfeläuten" eine
hochkarätig besetzte Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstücks
von Heinz R. Unger. 3sat zeigt "Zwölfeläuten" anlässlich
des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar.
22.45 bis 23.45 (60 Min.) HR
Der Frankfurter Auschwitz-Prozess
Dokumentation von Rolf Bickel und Dietrich Wagner, BRD 2005
Vor fast fünfundvierzig Jahren, im August 1965, ging in Frankfurt
am Main der "Auschwitz-Prozess" zu Ende. Zum ersten Mal nach
der Befreiung hatten in Frankfurt die Überlebenden des Konzentrationslagers
die Täter wiedergesehen und als Zeugen vor Gericht gegen sie ausgesagt.
Insgesamt waren 350 Menschen aus 19 verschiedenen Nationen vernommen worden.
Die grausame Realität der NS-Vernichtungsmaschinerie kam ans Licht,
und erstmals nach Kriegsende wurden die Deutschen direkt mit Fragen der
Verantwortung am Holocaust konfrontiert - ein Schritt gegen die vorherrschende
Verdrängungsmentalität der damaligen Zeit. Die Dokumentation
von Rolf Bickel und Dietrich Wagner zeichnet diesen historisch bedeutenden
Prozess nach - mit exklusiven historischen Filmaufnahmen und mit Tondokumenten,
die Jahrzehnte lang verschollen waren. Bei den Recherchen für diesen
Film haben die Autoren 130 Tonbänder mit Zeugenaussagen wiederentdeckt
- Dokumente von außerordentlichem historischen Wert: Sie geben einen
unmittelbaren Eindruck dessen, was in Auschwitz wirklich geschah. Dem
damaligen hessischen Generalstaatsanwalt Dr. Fritz Bauer ging es nicht
allein um die Bestrafung der Täter, sondern auch um Aufklärung
über die nationalsozialistische Diktatur und ihre Verbrechen. Wie
kam es zu der Unterstützung Adolf Hitlers durch weite Kreise der
deutschen Bevölkerung, und wie geht die Justiz der jungen Bundesrepublik
Deutschland mit der Nazivergangenheit um? Die Dokumentation des Hessischen
Rundfunks gibt einen authentischen Eindruck von der Atmosphäre des
Prozesses und ist zugleich ein Dokument über das größte
Verbrechen der deutschen Geschichte.
23.30 bis 00.15 (45
Min.) BR Alpha
Die Franzosen kommen
Das Kriegsende im Südwesten
Dokumentation, BRD 1995
Mittwoch, 27. Januar
2010
01:35 - 01:50 (15 Min.) RBB
Chronik der Wende
Berlin: Hertha gegen Union
In Gotha gründet sich der Landesverband Thüringen der SPD. Ehrengast
ist ihr Ehrenvorsitzender Willy Brandt. Die Partei erhält Zulauf
von ehemaligen Mitgliedern des Demokratischen Aufbruch.
Willy Brandt - Quelle: rbb
Ost-Berlin: In der
Akademie der Künste findet die offizielle Gründungsversammlung
des Neuen Forum statt. Die Bürgerbewegung will sich für die
bevorstehenden Wahlen organisieren.
Karl-Marx-Stadt zur
gleichen Zeit: In der Stadthalle Gründungsparteitag der Deutschen
Forumpartei. Die DFP hat sich vom Neuen Forum abgespalten. Ihre Mitglieder
wollen einer Partei und nicht nur einer Bürgerbewegung angehören.
Überraschend
veranstaltet die FDJ eine Delegiertenkonferenz in der Kultur- und Sporthalle
Brandenburg. Vor den Toren demonstriert eine Jugendgruppe des Neuen Forum
gegen die Freie Deutsche Jugend.
West-Berlin Olympiastadion: Die Traditionsvereine Hertha BSC West und
1. FC Union Ost treffen sich zu einem Freundschaftsspiel. Endstand: 2:1
für Hertha.
12.00 bis 13.00 (60 Min.) ARD
Bundestag live
Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus
13.30 bis 15.00 (90
Min.) SWR
Die Erntehelferin
Nachkriegsdrama, BRD 2007
Mit Christine Neubauer, Götz Otto, August Schmölzer, Johanna
Christine Gehlen, Claudia Messner, Margit Längenfelder u.a. Regie:
Peter Sämann
Quelle: ARD
Nach ihrer Flucht
aus dem sudetendeutschen Marienbad wird Clara zusammen mit ihrem verwitweten
Schwager Johann und dessen vier Kindern 1946 in einem kleinen fränkischen
Dorf einquartiert. Neben Hunger und Armut belastet Clara die Tuberkulose
ihrer sechsjährigen Nichte Heidi. Um Geld für lebensrettende
Medikamente aufzutreiben, arbeitet sie als Erntehelferin auf Gut Braunfels.
Hier trifft sie den Gutsverwalter Martin wieder, ihre große Liebe,
den sie wegen der Kinder verlassen musste. Sofort funkt es erneut zwischen
den beiden, aber auch der machtbewusste Gutsherr hat ein Auge auf Clara
geworfen. Er braucht einen Erben, den ihm seine kränkelnde Frau nicht
schenken kann. Als Clara ihr schwer verdientes Geld gestohlen wird, macht
von Braunfels ihr ein Angebot, das Heidi retten könnte - doch der
Preis ist hoch.
20.15 bis 21.00 (45 Min.) Eins Extra
Der letzte Rabbiner
Die Geschichte des Leo Trepp
Dokumentation von Christian Walther
Er ist 96 Jahre alt,
sitzt im Rollstuhl, pendelt zwischen den USA und Deutschland, lehrt an
der Universität und ist mit einer 45 Jahre jüngeren Frau verheiratet:
Leo Trepp, ist der letzte noch lebende Rabbiner aus Deutschland aus der
Zeit vor dem Holocaust. 1936 wird Trepp nach Studium der Philosophie und
der Philologie sowie dem Besuch des Rabbinerseminars in Berlin zum Rabbiner
geweiht. Dann ist er Landesrabbiner von Oldenburg. Kurz nach dem Novemberpogrom
1938 wird er von den Nazis ins KZ Sachsenhausen verschleppt, kann aber
nach einer Intervention des britischen Ober-Rabbiners das KZ und kurz
danach auch Deutschland verlassen. Über England emigriert er schließlich
in die USA, wo er jahrzehntelang als Rabbiner und Professor tätig
ist. Deutschland aber lässt ihn nicht los. Man sagt über ihn:
Man konnte den Juden aus Deutschland vertreiben, aber nicht Deutschland
aus dem Juden.'
Schon in den 50er
Jahren reist er mit Studierenden zurück in das Land seiner Väter.
In Oldenburg engagiert er sich für ein Mahnmal, den Bau einer neuen
Synagoge und die Wiederbelebung der jüdischen Gemeinde. Später
nimmt er Lehraufträge an und unterrichtet noch heute regelmäßig
an der Universität seiner Geburtsstadt Mainz. Vor allem jungen Leuten
versucht er zu vermitteln, dass sie nicht Schuld tragen, sondern Verantwortung.
Auch wenn er die USA heute dankbar als seine Heimat ansieht, so bleibt
er doch der deutschen Sprache, Landschaft und Kultur verhaftet. Unverkennbar:
Sein Mainzer Dialekt. Unverändert: Seine Liebe zum Rhein. Unauslöschlich:
Seine Leidenschaft für Wagner-Opern. Leo Trepp ist ein orthodoxer
Rabbiner, aber ein unorthodoxer Mensch. Der Filmemacher Christian Walther
begleitete ihn auf seinem Deutschlandbesuch im Sommer 2009.
20.15 bis 21.00 (45
Min.) 3sat
Das Mordschloss
Reihe: Brennpunkt
Schloss Hartheim bei
Linz war jahrelang Ort für Massenmorde. Hinter den Mauern des idyllischen
Renaissancebaus lief ab 1940 eine der grässlichsten Vernichtungsmaschinerien
des "Dritten Reichs". Die Opfer: Psychiatriepatienten, Alte,
Kranke, Waisen, schwer erziehbare Kinder, Zwangsarbeiter, Juden und KZ-Häftlinge
aus Mauthausen und Dachau. Die Vergasung war geheime Reichssache, doch
die Vernichtungsanstalt stand mitten im Ort, seine Bewohner sahen täglich
die Todestransporte. In Hartheim fand der Probelauf für den Holocaust
statt. Dabei war das tödliche Treiben zum damaligen Zeitpunkt gegen
jedes Gesetz, verantwortet vom engsten Kreis rund um Adolf Hitler. So
begann sogar ein Linzer Staatsanwalt, selbst NSDAP-Mitglied und jegliche
Parteiräson missachtend, gegen die Vergasungsärzte von Hartheim
zu ermitteln. Auch Männer aus dem Ort engagierten sich mit Flugblättern
und Pamphleten. Mit Hilfe bisher verschollener Dokumente und Beweisstücke
wird die Geschichte des Mordschlosses und der Familien, die dort ihre
Angehörigen verloren haben, aufgerollt.
21.02 bis 21.45 (43
Min.) EinsExtra
Transit Berlin
Heimatlose Juden in der Stunde Null
Das zerstörte
Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit war ein bedeutender Flucht- und
Sammelort der überlebenden Juden Ost-Europas. Ab Anfang 1946 gelangten
täglich über 200 Heimatlose illegal' in die Westsektoren
der Stadt. Die schnell von den Besatzungsmächten errichteten Transitlager
entwickelten sich in kurzer Zeit zu jüdischen Stettels mit Schulen,
Theatertruppen und Zionistischen Gruppierungen jeder Couleur. Bis zur
Auflösung im Sommer 1948 durchliefen über 120.000 Menschen die
drei Lager Berlins. Diese kurze, aber bedeutende Epoche ostjüdischen
Lebens inmitten der noch traumatisierten Deutschen ist völlig in
Vergessenheit geraten. Der Filmautor Gabriel Heim lässt diese Vergangenheit
in einem packenden Film wieder aufleben, mit Zeitzeugen, historischem
Filmmaterial und vielfältigen fotografischen Dokumenten.
3sat zeigt die Dokumentation anlässlich des Holocaust-Gedenktags
am 27. Januar.
23.30 bis 00.15 (45
Min.) ARD
Gabriel Bach - Der Ankläger und der Eichmann-Prozess
Dokumentation von Frank Gutermuth und Wolfgang Schoen, BRD 2010
Quelle: ARD
Der Jurist Gabriel
Bach leitete 1961 als Verantwortlicher und juristischer Berater der ermittelnden
Polizeibehörde die Untersuchung gegen Adolf Eichmann. Von seinem
deutschen Lebensweg berichten er selbst und seine Weggefährten.
Am 27. Januar 1945
wurde das Konzentrationslager Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit.
Die dort und in anderen Vernichtungslagern begangenen Morde an Millionen
Juden waren jedoch über lange Jahre kein Gegenstand der juristischen
Strafverfolgung. Und selbst in Israel, dem 1948 gegründeten Staat
der Juden, blieb das Thema Holocaust über mehr als ein Jahrzehnt
überwiegend Gegenstand des Schweigens. Das änderte sich mit
der Festnahme Adolf Eichmanns. Für Israel dürfte es kaum ein
bedeutsameres Ereignis für sein Selbstverständnis gegeben haben
als den Prozess gegen den Organisator der Judenvernichtung, der am 11.
April 1961 in Jerusalem begann. Eine der Hauptpersonen des Prozesses war
der Ankläger Gabriel Bach, ein junger Jurist, dessen Familie dem
Holocaust durch die Flucht aus Deutschland in letzter Minute entgangen
war. Eine Konstellation von historischer Tragweite - und von einer persönlichen
Wucht, die bis heute das Leben Bachs prägt. Gabriel Bach, 1927 in
Halberstadt geboren, erlebte schon als Kind den Judenhass und die Judenverfolgung
der Nazis. 1940 konnte die Familie Bach nach Palästina entkommen.
Bald nach Kriegsende begann Gabriel Bach ein Jura-Studium in London. 1960
wurde er beauftragt, als Verantwortlicher und juristischer Berater der
ermittelnden Polizeibehörde die Untersuchung gegen Adolf Eichmann
zu leiten. Bach war im gleichen Gefängniskomplex untergebracht und
für Eichmann direkter Ansprechpartner. In dem acht Monate andauernden
Verfahren war er stellvertretender Chefankläger. Das hatte eine besondere
Symbolik: Ein Jude aus Deutschland repräsentiert die Gerichtsbarkeit
und damit Handlungsfähigkeit des Staates Israel. Bis heute ist und
bleibt der Eichmann-Prozess das wichtigste Ereignis in seinem Leben, wie
Gabriel Bach sagt. Zahlreiche Angehörige und Weggefährten erzählen
zusammen mit Gabriel Bach von einem deutschen Lebensweg, der ein besonderes
Licht auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts wirft.
23.30 bis 00.30 (60 Min.) EinsExtra
Wiedersehen in Böhmen - Zwei Lebenswege
Quelle: ARD
Isa Engelmanns Kindheit
in Böhmen liegt lange zurück, doch sie hat die glücklichen
Jahre, die sie mit ihrer Familie dort verbracht hat, nicht vergessen.
Blauer Flieder ist für mich das Symbol meiner glücklichen
Kindheit. Meiner Mutter ist es gelungen, die Kriegsereignisse von uns
fernzuhalten und zu meinem Geburtstag stand immer ein Strauß blauer
Flieder auf dem Tisch, weil er zu dieser Zeit gerade blühte. 1946
wurde sie mit ihrer Familie aus Reichenberg vertrieben. Nach dem Tod ihrer
Mutter begann die heute in Italien lebende Isa Engelmann, ihre Wurzeln
zu suchen und schrieb einen Brief an die jetzigen Besitzer des Hauses
ihrer Kindheit. Eine unerwartet freundliche Antwort verbunden mit einer
Einladung lässt Isa nach Reichenberg reisen. Doch vieles hat sich
inzwischen verändert. Die Menschen, die im heutigen Liberec leben,
sprechen nicht ihre Sprache. Es ist alles voller Tschechen hier',
stellt Isa verwirrt fest und macht sich zugleich klar: Natürlich
gehören sie hierher. Die leben seit 60 Jahren hier. Das ist jetzt
ihre Heimat.' Isa ist hin- und hergerissen zwischen vertrauten Erinnerungen
und dem Gefühl des Fremdseins in der Heimat: Natürlich
ist es für mich schwer, dass ich in meiner Heimat eine Fremde bin.
Aber ich habe inzwischen auch andere Freunde gefunden. Die mir sogar,
wenn ich hierher komme, sagen: Herzlich willkommen wieder in Reichenberg.'
Edita Weitzenová
ist bereits vor vielen Jahren in ihre Heimatstadt Reichenberg/Liberec
zurückgekehrt. Sie ist eine von 37 Juden aus Reichenberg, die sich
vor dem Holocaust rechtzeitig ins Ausland retten konnten. Heute ist sie
die letzte Überlebende. Einen Teil ihrer Familie verlor sie im Holocaust.
Ich bin der letzte Mohikaner', sagt sie. Das Wort -Versöhnung-
hat für mich keine große Bedeutung.' Vor der deutschen Besatzung
des Sudetenlandes hatten 1400 Juden in Reichenberg gelebt. Edita floh
1939 nach England, nachdem sie zuvor die schrittweise Entrechtung der
jüdischen Bevölkerung erlebt hatte. Auch in Reichenberg wurde
die Synagoge niedergebrannt. An ihrer Stelle entstand nach dem Krieg ein
Parkplatz. Heute lebt die jüdische Tradition in einem dort errichteten
kleinen Bethaus, das in die moderne Bibliothek eingegliedert ist, weiter.
Nach ihrer Rückkehr aus England heiratete Edita den Kantor der Synagoge.
Mit den Deutschen, die nach dem Krieg Böhmen verlassen mussten, hat
sie kein Mitleid: Fragen Sie mich nicht, ob mir die Deutschen leid
tun. Sie tun mir nicht leid. Es ging bei ihnen einfach nicht um Leben
und Tod.' Auf ihrer Spurensuche in Liberec trifft Isa Engelmann auf Edita
Weitzenová.
Der Film erzählt
die Geschichte dieser ungewöhnlichen Begegnung. Isa erinnert sich
an das erste Treffen: Aber den allerersten Moment, den werde ich
nie vergessen. Da warst du sehr skeptisch. Als du auf mich zugegangen
bist, die erste Frage war: Was wollen sie von den Juden?' Die Prager
Filmemacherin Blanka Závitkovská hat Edita Weitzenová
und Isa Engelmann mit der Kamera begleitet. Entstanden ist dabei ein einfühlsames
und bewegendes Doppelporträt. Zwei Persönlichkeiten mit gänzlich
unterschiedlichen Erfahrungen treffen aufeinander und beginnen das Wagnis,
sich für die Gefühle und Erlebnisse der anderen zu öffnen.
Nur allmählich gelingt es ihnen, Misstrauen und Vorurteile zu überwinden.
Die Stadt - früher Reichenberg und heute Liberec genannt - wird dabei
zum Ort einer vorsichtigen Annäherung.
Donnerstag, 28. Januar 2010
00.30 bis 01.15 (45
Min.) ZDF INFO
Spitzel in der Synagoge
Die DDR und die Juden
Dokumentation von Dietmar Schulz
Die Stasi hatte sie ständig unter Kontrolle. In ihren Synagogen saßen
Spitzel unter den Betenden, in ihren Gemeinden arbeiteten Informelle Mitarbeiter
der Staatssicherheit. Die Juden in der DDR waren der SED besonders suspekt,
weil sie Kontakte in den Westen hatten oder mit Israel sympathisierten.
"ZDF-History"
zeigt in einer Dokumentation von Dietmar Schulz, wie die SED die Überlebenden
des Holocaust in ihrem Staat drangsalierte und als "Opfer zweiter
Klasse" behandelte. Bisher nicht gezeigte Dokumente der Gemeinden
und der SED-Führung belegen: In der DDR gab es weitaus mehr Judenfeindlichkeit
als bisher bekannt ist. Aus Furcht vor Verhaftung durch die Stasi flohen
Anfang der fünfziger Jahre mehrere tausend Juden aus der DDR in den
Westen. Die Juden, die blieben, passten sich an. Die jüdischen Gemeinden
führten fortan ein Schattendasein. Am Ende der DDR zählten sie
nur noch 380 Mitglieder. Im Gegensatz zur Bundesrepublik lehnte die DDR
Entschädigungszahlungen an Holocaust-Überlebende und den Staat
Israel kategorisch ab.
1988 änderte
sich dies überraschend: SED-Chef Erich Honecker "entdeckte"
die jüdischen Bürger seines Staates, um sich in Amerika beliebt
zu machen. Er hoffte auf eine Einladung ins Weiße Haus in Washington
und auf mehr Handel mit dem "Klassenfeind". Honecker stellte
sogar Entschädigungszahlungen an Holocaust-Überlebende in Aussicht
und bot Israel die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an.
01.30 bis 01.45 (15 Min.) RBB
Chronik der Wende
28. Januar 90
Doku-Reihe
Deutsche Einheit:
"Neues Forum" streitet
Zweiter Tag der offiziellen Gründungskonferenz des Neuen Forum in
Ost-Berlin. Vertreter der Basisgruppen aus der gesamten Republik entscheiden
über die Zukunft der Bürgerrechtsbewegung.
Am Vormittag diskutieren die Teilnehmer des Kongresses die zentrale Frage
der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Es kommt zu heftigen
Kontroversen. Eine linke' und eine rechte' Fraktion stehen
sich unversöhnlich gegenüber.
Brandenburg: In der Kultur- und Sporthalle tagt den zweiten Tag der Kongress
der Jugendorganisation FDJ. Die Delegierten beschließen die Gründung
eines neuen "Sozialistischen Jugendverbandes" mit altem Namen:
FDJ.
Außerordentlicher
Kongress der Theaterschaffenden in Ost-Berlin. Die Delegierten berichten
über die Folgen der offenen Grenzen und der andauernden Ausreisewelle.
Manche Theater müssen wegen fehlender Mitarbeiter schließen.
Ost-Berlin: Im "Johannishof"
treffen sich am Abend Vertreter der am Runden Tisch beteiligten Gruppen
und Parteien und Mitglieder der Regierungskoalition unter Leitung von
Ministerpräsident Hans Modrow, der die Opposition in die Regierung
einbinden will.
Hans Modrow - Quelle: rbb
Ergebnis der Verhandlungen:
Vorgezogene Neuwahlen am 18.März 1990 und die Bildung einer "Regierung
der nationalen Verantwortung" mit Vertretern der am Runden Tisch
beteiligten Opposition.
15.30 bis 16.00 (30 Min.) MDR
Ausgeplündert - "Arisierung" in Thüringen
Dokumentation von Ute Gebhardt
Die Kundin holt ihre
Medizin wie immer in der Erfurter Mohren-Apotheke. Vor dem Geschäft
bekommt sie einen Zettel in die Hand gedrückt. "Sie sind soeben
fotografiert worden, als sie beim Juden kauften! Ihr Bild kommt an den
Pranger!" Bald darauf gibt die Apothekerfamilie Littmann auf. Die
Kundschaft bleibt weg, die Schulden häufen sich. Littmann verkauft
die modernste Apotheke der Stadt weit unter Wert. Was ihm vom Geld bleibt,
wird als "Judenabgabe" beschlagnahmt. Die Familie schafft die
Ausreise nach Amerika: "Ich kam als wohlhabender Mann nach Erfurt
und ging als ausgeplünderter Jude davon."
Der Film "Ausgeplündert" zeigt, wie die Juden in Thüringen
ab 1933 systematisch ausgegrenzt, beraubt und außer Landes gezwungen
wurden. Er zeigt die Judenverfolgung vor dem Holocaust, als der Raub vor
aller Augen in Städten und Gemeinden vonstatten ging. Fünf Fallgeschichten
erzählen von Opfern, Tätern und der schweigenden Masse.
22:45 - 00:10 (85 Min.) RBB
Gerdas Schweigen
Dokumentarfilm Deutschland 2008
Britta Wauer und Gerda Schrage in "Gerdas Schweigen"
Copyright: Piffl Medien
1967 bekommt die in
Ost-Berlin lebende Familie Elstermann Besuch aus New York: "Tante"
Gerda ist eigentlich eine ehemalige Nachbarin der Elstermanns, eine Jüdin,
die im Berlin der Nazi-Zeit aufgewachsen und nach dem Krieg nach Amerika
ausgewandert ist.
Der damals siebenjährige Knut Elstermann fragt Gerda nach ihrem Kind
- und erntet das entsetzte Schweigen aller Anwesenden. Knut ist verwirrt
und beschämt. Diesen Sonntagnachmittag wird er nie vergessen. 30
Jahre später besucht Knut Elstermann, heute ein bekannter Journalist,
Gerda in New York und stellt ihr diese Frage erneut. Sie berichtet von
engen Familien- und Freundschaftsbanden der Vorkriegszeit, vom Überleben
jüdischer Freunde und Bekannte, aber auch von Deportation und Tod.
Es ist die Geschichte einer Suche nach Wahrheit in Akten und Zeitzeugenberichten
sowie in der eigenen Erinnerung. Die Filmemacherin Britta Wauer ist Gerdas
Geschichte nachgegangen und begleitet die Begegnungen und Gespräche
Elstermanns mit Gerda, die als Jüdin in Nazi-Deutschland Grauenvolles
erleben musste. Ausgehend von Gerdas Begegnung mit Knut, seinen hartnäckigen
Fragen, die schließlich eine Antwort bekommen, zeichnet sie mit
großem Respekt und unverkennbarer Liebe zu ihrer Protagonistin das
filmische Porträt einer faszinierenden Frau, die sich mit trotzigem
Lebensmut ein Leben nach Auschwitz aufgebaut hat. Der Ausgangspunkt dieses
neuen Lebens war ein Schweigen über den Endpunkt des alten - ein
Schweigen, das Gerda bis zu ihren Gesprächen mit Knut Elstermann
auch gegenüber ihrem Sohn Steven nicht brach ...
Drehbuch nach dem gleichnamigen Buch von Knut Elstermann
Musik: Karim Sebastian Elias Autor: Knut Elstermann Kamera: Kaspar Köpke,
Bob Hanna Drehbuch & Regie: Britta Wauer
23.00 bis 23.45 (45
Min.) SWR
Nach Fahrplan in den
Tod - Europas Bahnen und der Holocaust
Zweiteilige Dokumentation von Wolfgang Schoen und Frank Gutermuth
Im Juni 2006 verurteilt das Verwaltungsgericht in Toulouse den französischen
Staat und die staatliche Bahngesellschaft SNCF wegen der Deportation von
Juden während des Zweiten Weltkriegs. Das Gericht sieht eine "Mitverantwortung"
der SNCF und der Republik für die Deportationen. Die Bahngesellschaft
hätte niemals "gegen die Transporte protestiert" und auch
nicht versucht, diese zu sabotieren. Auch habe die SNCF nicht wie von
ihr behauptet unter dem Zwang des Waffenstillstandes von 1940 gestanden.
Vielmehr hätte sie durchaus über Handlungsspielräume verfügt,
diese aber nicht genützt.
Freitag, 29. 1. 2010
00.45 bis 01.30 (45
Min.) PHOENIX
Königsberg - ferne, fremde Heimat
Ostpreußen und das Erbe Stalins - Die Winterreise (Folge 1)
Zweiteilige Reisereportage von Dirk Sager, BRD 2005
Seit dem Zerfall der
Sowjetunion ist der russische Teil des früheren Ostpreußen
wieder eine Enklave, eingeschlossen von Litauen und Polen. Zwischen den
beiden aufstrebenden neuen EU-Mitgliedern ist die russische Region eine
Insel der Armut geblieben. Kaliningrad, früher Königsberg, ist
noch auf der Suche nach einem Weg in die Zukunft. Dirk Sager, 17 Jahre
Korrespondent des ZDF in Moskau, hat mit seinen beiden Drehreisen nach
Kaliningrad im Sommer 2004 und im Winter 2004/2005 Abschied genommen von
Russland.
00.55 bis 01:10 (15
Min.) RBB
Chronik der Wende
29. Januar 1990
CDU-West unterstützt
CDU-Ost
Der ehemalige Staats- und Parteichef Erich Honecker wird nach seiner zweiten
schweren Krebs-Operation aus dem Krankenhaus entlassen. Kurz darauf wird
er von zwei Staatsanwälten und mehreren Kriminalbeamten verhaftet.
Damit sind bis zu diesem Tag 14 Mitglieder des ehemaligen Politbüros
in Haft.
Tagung der Volkskammer
in Ost-Berlin. Zu Beginn der Sitzung nimmt der amtierende Generalstaatsanwalt
der DDR, Hans-Jürgen Joseph, zum Fall Honecker Stellung. Er wirft
dem ehemaligen Partei- und Staatschef Hochverrat vor.
Zum ersten Mal in
der Geschichte der Volkskammer dürfen an diesem Tag auch Redner aus
der Opposition das Wort ergreifen.
Die Volkskammer beschließt
ein neues Wahlgesetz. Danach können politische Parteien und Gruppierungen
materielle und finanzielle Wahlhilfe aus der Bundesrepublik in Anspruch
nehmen.
Helmut Kohl informiert
in Bonn die Journalisten über die Entscheidung des Parteivorstandes,
die CDU-Ost im Wahlkampf zu unterstützen, obwohl diese über
vierzig Jahre als Blockpartei der SED das DDR-System gestützt hat.
Helmut Kohl - Quelle: rbb
Leipzig: Traditionelle
Montagsdemonstration. An diesem Abend demonstrieren 120.000 Menschen.
Die Mehrheit der Teilnehmer ist für eine schnelle Wiedervereinigung.
Redner, die eine andere Meinung haben, werden ausgepfiffen.
01.30 bis 02.15 (45 Min.) PHOENIX
Ostpreußen und das Erbe Stalins - Die Winterreise (Folge 2)
Zweiteilige Reisereportage von Dirk Sager, BRD 2005
Im zweiten Teil der
Dokumentation reist Dirk Sager in einem weiten Bogen durch das Königsberger
Hinterland, besucht das Schloss, auf dem Marion Gräfin Dönhoff
aufwuchs, Trakehner-Gestüte in Ostpreußen, das Kurische Haff
und die Nehrung. Die Menschen dieser Region lassen spüren, dass sie
auf eine bessere Zukunft hoffen, in der sie enger mit dem Westen verbunden
sind.
Samstag, 30. Januar 2010
13.15 bis 14.00 (45
Min.) PHOENIX
Verschlusssache "Waffenbrüder"
Die Straftaten der Sowjetarmee
Dokumentation von Simone Warrias
Beinahe 50 Jahre gehörten
die Sowjetsoldaten zum Alltag in Ostdeutschland. Laut verkündet wurden
die offiziellen Parolen vom Bruderbund. Verschwiegen wurde, dass die "Freunde"
oft auch Täter waren.
13.00 bis 13.45 (45 Min.) Eins Extra
Faszination Orient
Das Leben des Max von Oppenheim
Dokumentation von Maurice Philip Remy, BRD 2006
Max von Oppenheim - Quelle: ARD
In einer gewaltigen
Anstrengung fügen Wissenschaftler des Vorderasiatischen Museums seit
1994 das wohl größte Mosaik der Welt wieder zusammen. Mit der
Wiederauferstehung eines der bedeutendsten archäologischen Funde
des Vorderen Orients auf der Museumsinsel in Berlin wird auch die Erinnerung
an ihren Entdecker wieder wachgerufen. Das Leben Max von Oppenheims steht
an Abenteuern und Ereignissen seinem ungleich bekannteren Vorgänger
Heinrich Schliemann in nichts nach - nicht nur als Archäologe, auch
als Entdeckungsreisender, Beduinenforscher und Diplomat des Kaisers, der
im Ersten Weltkrieg zum Gegenspieler von "Lawrence von Arabien"
wurde. Über allem steht Oppenheims Faszination für den Orient,
die ihn zum Mittler zwischen den Welten werden ließ. Eine Rolle,
die seinem Lebenswerk unter dem Aspekt der gegenwärtigen Irritationen
zwischen dem Westen und der Welt des Islam eine neue Aktualität verleiht.
Die Dokumentation "Max von Oppenheim" erzählt auf der Basis
solider historischer Forschung ebenso spannend wie unterhaltsam zum ersten
Mal im Fernsehen von seinem Leben. Dabei führen faszinierende Neudrehs
aus Ägypten, Syrien und der Türkei in die fremde Welt des Orients;
mit aufwendigen CGIs werden die Funde Oppenheims anschaulich gemacht,
exklusive Bilder berichten von ihrer Wiederherstellung und dem Fortschritt
dieses einzigartigen Restaurierungsprojekts. Enge Familienangehörige
Oppenheims, international anerkannte Wissenschaftler oder etwa auch der
deutsche Außenminister Steinmeier erinnern an Oppenheim und ordnen
sein Lebenswerk ein. Abgerundet wird der Film durch ungewöhnliche,
teilweise nie gezeigte frühe Film- und Fotoaufnahmen, die das Leben
Oppenheims ebenso wie seine Expeditionen in eine mittlerweile untergegangene
Welt wieder auferstehen lassen. Am Ende seines Lebens musste Oppenheim
miterleben, wie der von Hitler entfesselte Weltkrieg sein Lebenswerk vermeintlich
in Schutt und Asche legte. 60 Jahre nach seinem Tod soll seine Arbeit
jetzt die Würdigung erfahren, die sie schon zu Lebzeiten verdient
hätte.
14.00 bis 14.45 (45
Min.) PHOENIX
Hitlers Verbündete
Italien und Finnland (Folge 1)
Dreiteilige Dokumentation von Peter Prestel und Rudolf Sporrer, BRD 2009
1939: Die Welt steht vor dem Zweiten Weltkrieg. Hitler findet Verbündete:
Italien, Finnland, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, die Slowakei, Kroatien
und Japan. Die Regierungen dieser Länder versprechen sich durch die
Koalition mit Deutschland ganz konkrete Vorteile nach einem gewonnenen
Krieg: Beute, Landgewinn, Rohstoffe und Einfluss in einer deutsch dominierten
Nachkriegsordnung. Die Filmautoren dieser dreiteiligen Reihe recherchieren
die historische Ausgangslage und stellen Fragen, die bis in die Gegenwart
reichen.
14.00 bis 15.00 (60 Min.) NDR
30. Januar 1945 - Der Tag, an dem die "Gustloff" sinkt
Dokumentation von Maurice Philip Remy, BRD 1993
Flucht über die Ostsee nach Schleswig-Holstein war Anfang 1945 für
mehr als drei Millionen Menschen der einzige Weg aus den eingekesselten
Gebieten östlich der Oder. Die "Wilhelm Gustloff", ein
ehemaliger KdF-Dampfer (KdF = "Kraft durch Freude", ein Urlaubsprogramm
im nationalsozialistischen Deutschland), wird Anfang 1945 zur Evakuierung
von Flüchtlingen und verwundeten Soldaten nach Gotenhafen (Gdingen)
beordert. Am 30. Januar verlässt das Schiff den Hafen mit Verwundeten,
U-Boot-Soldaten der 2. Marinedivision und mit ungezählt vielen Flüchtlingen,
besonders Frauen und Kindern. Auf hoher See wird es von Torpedos eines
sowjetischen U-Bootes getroffen. U-Boot-Kommandant Alexander Marinesko
gibt auf "S 13" den Befehl "Versenkt die Deutschen!"
Fast alle Flüchtlinge und Matrosen, heute wird eine Zahl von fast
10.000 Menschen vermutet, sterben. Über die Ursachen des Torpedobeschusses
und damit über die Gründe, welche es dem feindlichen U-Boot
ermöglichten, die "Wilhelm Gustloff" zu orten, gibt es
keine Klarheit. Mit dem Marine-Hochseeschlepper "Langeoog" der
Deutschen Bundesmarine geht Maurice Philip Remy im Jahr 1992 auf Suche
nach dem Wrack, dessen Überreste in der Danziger Bucht aufgefunden
werden. Einige wenige Überlebende der Katastrophe erinnern sich.
Doch der Film zeichnet nicht nur die Schreckensstunden des 30. Januar
1945 nach, erzählt wird auch von der seltsamen Parallelität
anderer geschichtlicher Ereignisse: Von der Geburt des Schweriners Wilhelm
Gustloff - am 30. Januar 1895; vom 30. Januar 1933, dem Tag der "Machtergreifung";
von der "Siegesrede" Hitlers am 30. Januar 1940 und vom 30.
Januar 1943, an dem das Ende der in Stalingrad eingeschlossenen 6. Armee
offenkundig wurde.
15.00 bis 15.30 (30 Min.) NDR
Norddeutsche Katastrophen: Rügen versinkt im Schnee
Dokumentation von Birgit Müller
Solch einen Jahreswechsel hatten die Rüganer noch nicht erlebt: Ein
78 Stunden langer Schneesturm bewirkte, dass ihre Insel tagelang von der
Außenwelt abgeschnitten war. Kein Strom, kein Wasser, kein Brot,
und Milch gab es nur direkt aus dem Kuhstall. Babys werden an Bord von
Hubschraubern geboren, bei den Urlaubern in den FDGB-Ferienheimen gibt
es zu Essen, was die Hotelküche zufällig am Lager hat. Viele
Regionen sind auf die Hilfe der Soldaten angewiesen, die die Bevölkerung
mit Lebensmitteln versorgen. Es ist der 29. Dezember 1978. Bei Rotraut
Hoge setzen die Wehen ein. Es ist ihr erstes Kind. Sie ist aufgeregt.
Ein Blick nach draußen verstärkt die Aufregung. Über Rügen
tobt der größte Schneesturm, den die Insel je erlebt hat. Das
Dörfchen Posewald ist inzwischen eingeschneit und komplett von der
Außenwelt abgeschnitten. Die Gemeindeschwester kommt nur noch mit
Mühe in das Haus von Rotraut Hoge. Sie befürchtet Komplikationen
bei der Geburt. Eine dramatische Rettungsaktion beginnt: Während
der Zahnarzt die Hochschwangere betreut, macht sich der Arzt mit Skiern
auf den Weg in die Kreisstadt, um Wehenmittel und eine Hebamme zu holen.
Ein ganzes Dorf bereitet einen Hubschrauberlandeplatz vor und zerbricht
sich den Kopf, wie man die erschöpfte werdende Mutter durch die enge
Panzereinstiegsluke bekommen soll für den Transport bis zum rettenden
Hubschrauber. Dazu zeigt das NDR Fernsehen eindrucksvolle historische
Film- und Fotodokumente einer norddeutschen Katastrophe mit glücklichem
Ausgang.
19.15 bis 20.10 (55 Min.) BR Alpha
Als der Ostblock Geschichte wurde
Litauen - Das Mädchen und die Panzer
Doku-Reihe
20.15 bis 21.00 (45 Min.) PHOENIX
Hitlers Verbündete
Kroatien, Bulgarien, Slowakei (Folge 2)
Dreiteilige Dokumentation von Peter Prestel und Rudolf Sporrer, BRD 2009
1939: Die Welt steht vor dem Zweiten Weltkrieg. Hitler findet Verbündete
mit Italien, Finnland, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei,
Kroatien und Japan.
20.15 bis 21.50 (95 Min.) BR
Die Hetzjagd
Geschichtsdrama, BRD/F 2008
Mit Hanns Zischler,
Franka Potente, Yvan Attal, Jesus Rojas, Christophe Brault, Sophia Eva
Wilhelmi Regie: Laurent Jaoui
Naziverbrecher Klaus
Barbie (Hanns Zischler) ist in Bolivien untergetaucht und gehört
auch dort der Militär-Junta an. © WDR / Elzevir Films
Seit sich das deutsch-französische
Paar Serge und Beate Klarsfeld in den frühen 1970er-Jahren der Erinnerung
an die Holocaust-Opfer verschrieben hat, glich ihr Leben oftmals einem
Thriller. Es gelang ihnen, mehrere führende Nazikriegsverbrecher
vor Gericht zu bringen. Der Film stellt einen zentralen Fall in den Mittelpunkt,
der exemplarisch für viele andere steht: die Jagd auf Klaus Barbie,
den "Schlächter von Lyon", die sie nach Südamerika
führt, wo dieser Zuflucht gefunden hatte.
21.00 bis 21.45 (45 Min.) PHOENIX
Staatsbesuch beim Klassenfeind
Honecker auf Westreise
Dokumentation von Susanne Stenner und Henry Köhler, BRD 2007
Es war mit Sicherheit einer der ungewöhnlichsten Besuche, den die
alte Bundesrepublik erlebt hat. Anfang September 1987 weilte der Partei-
und Staatschef der DDR, Erich Honecker, in Westdeutschland. Offiziell
war es ein Arbeitsbesuch. Aber für außen stehende Betrachter
sah es wie ein Staatsbesuch aus.
21.45 bis 22.30 (45 Min.) PHOENIX
Die DDR und die Juden
Dokumentation
ZDF-History: Spitzel in der Synagoge
21.55 bis 23.20 (85
Min.) BR
Der weiße Rabe - Max Mannheimer
Dokumentarfilm
Mit Max Mannheimer Regie: Carolin Otto
Max Mannheimer - Jahrgang 1920 - bezeichnet sich selbst als "weißen
Raben", denn heute gibt es kaum noch Überlebende des Holocaust,
noch viel weniger, die darüber reden können. Und Max Mannheimer
hat Auschwitz, Warschau, Dachau und Mühldorf überlebt. Für
ihren Film begleitete die Filmemacherin Carolin Otto den Vortragsreisenden
und Zeitzeugen. Aus Mannheimers Begegnungen mit den Menschen, die sie
2008 und 2009 miterlebte, aus Filmmaterial, das sie bei ihrem ersten Treffen
1991 gedreht hatte, und aus alten S-8-Familien-Filmen montierte Carolin
Otto dieses eindringliche Porträt eines charismatischen Menschen,
der drei Leben lebte. Sie zeigt den offiziellen und den privaten Max Mannheimer
- und immer berührt seine Persönlichkeit jeden, der ihn kennenlernt.
Sonntag, 31. Januar
2010
00.00 bis 00.15 (15
Min.) PHOENIX
Meine Geschichte
Salli Salmann
1976 lädt die Gewerkschaft IG Metall den Ostberliner Liedermacher
Wolf Biermann zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik ein. Biermann
- ein Aushängeschild der ostdeutschen Opposition - erhält nach
Jahren des Auftrittverbots in der DDR fast unerwartet eine Reisegenehmigung.
Der junge Dichter Salli Sallmann leistet zu dieser Zeit seinen Wehrdienst
bei der NVA. Auch er hat schon Erfahrungen mit dem "System"
gemacht.
02:40 bis 02:55 (15 Min) RBB
Chronik der Wende
31. Januar 90
Tumulte bei FDGB-Kongress
In Bonn positive Reaktionen auf die Äußerungen von Michail
Gorbatschow zur deutschen Einheit. Der sowjetische Staats- und Parteichef
hatte am Vortag erklärt, die Vereinigung werde von niemand in Zweifel
gezogen.
Bundesaußenminister
Genscher wendet sich gegen eine Ausweitung der NATO nach Osten, betont
aber für Deutschland die Notwendigkeit einer militärischen Bindung.
Erstmals wird an diesem
Tag in der DDR eine offizielle Arbeitslosenzahl genannt: 50.000 und die
Tendenz ist steigend.
Ost-Berlin. Der Untersuchungsausschuss
zu den Polizeiübergriffen am 7.und 8. Oktober 1989 setzt seine Ermittlungen
fort. Konfrontiert mit Videoaufnahmen der Polizeigewalt gegen Demonstranten
wird der frühere stellvertretende Stasichef Wolfgang Schwanitz.
Die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf erhält die Ehrendoktorwürde
der Universität Hildesheim.
Bundesverteidigungsminister
Gerhard Stoltenberg macht einen überraschenden Vorschlag: DDR-Bürger,
die bei der Nationalen Volksarmee gedient haben, können in die Bundeswehr
übernommen werden. Fast 100 Bewerbungen ehemaliger Soldaten und Offiziere
aus der DDR liegen in Bonn bereits vor.
Gerhard Stoltenberg - Quelle: rbb
Kongress der DDR-Einheitsgewerkschaft
FDGB in Ost-Berlin. Der Beschluss, hauptamtlich tätige Delegierte
vom aktiven und passiven Wahlrecht auszuschließen führt zu
tumultartigen Auseinandersetzungen.
"Seine königliche
Hoheit" Prinz Albert von Sachsen meldet erste Rückübertragungsansprüche
an.
8:15 bis 8:30 (15 Min.) PHOENIX
Meine Geschichte
Salli Salmann
1976 lädt die Gewerkschaft IG Metall den Ostberliner Liedermacher
Wolf Biermann zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik ein. Biermann
- ein Aushängeschild der ostdeutschen Opposition - erhält nach
Jahren des Auftrittverbots in der DDR fast unerwartet eine Reisegenehmigung.
Der junge Dichter Salli Sallmann leistet zu dieser Zeit seinen Wehrdienst
bei der NVA. Auch er hat schon Erfahrungen mit dem "System"
gemacht.
11.45 bis 12.03 (18 Min.) PHOENIX
Meine Geschichte
Helga Schuchardt
Der Spätsommer 1982 in Bonn: Die Arbeitslosenzahlen steigen, die
SPD/FDP-Koalition unter Kanzler Helmut Schmidt ist in der Krise. Die Liberalen
fürchten den Verlust der Wählergunst. Mitte September treten
die FDP-Minister zurück. Die sozialliberale Koalition zerbricht.
Für die FDP-Bundestagsabgeordnete Helga Schuchardt Grund, ihrer Partei
den Rücken zu kehren.
14.00 bis 17.00 (180
Min.) PHOENIX
Historische Ereignisse
30.1.1945 - Vor 65 Jahren: Untergang der "Gustloff"
Montag, 1. Februar 2010
01:15 bis 01:30 (15
Min) RBB
Chronik der Wende
01. Februar 90
Das Projekt Modrow:
Neutrales Deutschland
Hans Modrow
Ost-Berlin: Auf einer
Pressekonferenz verkündet Regierungschef Hans Modrow überraschend
seinen Plan "Für Deutschland, einig Vaterland!"
Sensationell Punkt
4: "Bildung eines einheitlichen deutschen Staates in Form einer deutschen
Föderation oder eines deutschen Bundes durch Wahlen in beiden Teilen
der Konföderation. Zusammentreten eines einheitlichen Parlamentes,
das eine einheitliche Verfassung und eine einheitliche Regierung mit Sitz
in Berlin beschließt."
Demonstration von
Mitarbeitern des Roten Kreuzes in Ost-Berlin. Die Krankenwagen der Notfallhilfe
sind oft nicht einsatzbereit, die Fahrzeuge überaltert. Es fehlt
an Ersatzteilen. Rot-Kreuz-Mitarbeiter fordern eine sofortige Lohnerhöhung
um mindestens 50 Prozent.
Gastvorlesung des
ostdeutschen Schriftstellers Lutz Rathenow an der Universität Bamberg.
In der DDR verboten, hatte er in den 80er Jahren im Westen seine regimekritischen
Bücher veröffentlicht.
Zurückhaltende Aufnahme des Modrow-Planes in Bonn. Vor allem Modrows
Neutralitätskonzept trifft auf Ablehnung.
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