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  • Neckel, Heinz
    Sterne über Ost und West

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    Schul- und Studienzeit eines Astronomen. 1937-1956

    128 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert. Sammlung der Zeitzeugen (35) Zeitgut Verlag, Berlin.

    ISBN: 3-933336-84-8, EURO 12,80

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    "Hurra, endlich ist es dunkel und keine Wolken sind am Himmel!" So freute sich der 15-jährige Rostocker Schüler, wenn er seinem Hobby nachgehen konnte. Heinz Neckel schildert in vielen ungewöhnlichen Episoden die Vorgeschichte und den Anfang seines Werdegangs zum Hauptobservator an der Hamburger Sternwarte.

    1943/44 in ein KLV-Lager evakuiert, absolviert er den "Jungvolk-Dienst" mit Indianerspielen im Wild-West-Dress. Das Kriegsende erlebt er inmitten einer Kompanie der Waffen-SS, die sich kampflos fünf GIs ergibt. Dann 1946 - nach der Drohung eines GPU-Offiziers, ihn zu erschießen - das Schlüsselerlebnis: die Sichtung der Mondkrater durch ein Papprohr mit eingesetztem Brillenglas. Ab jetzt will er mehr sehen. Bauteile für fortgeschrittene Fernrohrtechnik müssen her. Die findet der Junge auf dem Gelände des ehemaligen Luftwaffen-Zeuglagers an der Pötenitzer Wiek. Finanzielle Unterstützung leisten auch sowjetische Offiziere durch zünftige Trinkgelage im Anschluß an astronomische Beobachtungen an seinem Fernrohr. Die Sonnenfinsternis 1949 verführt ihn zu ersten Fotoaufnahmen mit seinem Spiegelteleskop, aufgestellt auf dem Schulhof der Rostocker Goethe-Oberschule.

    Nach dem Abitur 1950 bekommt er trotz FDJ-Abstinenz einen Studienplatz in Rostock, nebenher ist er Aushilfslehrer für Mathematik, Physik und Chemie an der Fachschule für Gartenbau in Ribnitz. Dann folgen zwei Semester in Jena und die Flucht in den Westen in einem US-Militärzug. In Heidelberger beginnt der karge Start im Wirtschaftswunderland der fünfziger Jahre. Und weiter folgt Episode auf Episode, bis zum Abschluss des Studiums mit der Promotion und dem Start zu einem einjährigen USA-Aufenthalt: eine Schiffsreise an Bord der "New York" nach New York, der Geburtsstadt des Autors.

    Heinz Neckel erzählt flott und unterhaltsam. Nebenher gewährt er einen Einblick in die Jahre des zweiten Weltkrieges, die Nachkriegszeit und die damalige Welt der Astronomen. Man muss kein Liebhaber der Sterne sein, um dieses Buch mit Genuss und Gewinn zu lesen.

    Zum Autor:
    Heinz Neckel, geboren 1930 in New York, Kindheit (ab 1935) und Jugend in Rostock. Physik- und Mathematik-Studium in Rostock (1950/51), Jena (1951/52; ab jetzt einschl. Astronomie), und Heidelberg (1952-56). Promotion 1956. 1957/58 als "Fellow of the Cleveland Astronomical Society" am Warner and Swasey Observatory in Cleveland/Ohio. 1958 bis 1962 wissensch. Assistent an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl, 1962 Observator, 1968 Hauptobservator an der Hamburger Sternwarte in Bergedorf.

    Zu speziellen Messungen an Sonne oder Sternen viele stets mehrwöchige Aufenthalte, oft im Zweier- oder Mehrfach-Team, in Izana/Teneriffa (1959), auf dem Jungfraujoch/Schweiz (1961-63), in Stefanion/Peloponnes (1967-70), bei der Europäischen Südsternwarte in Chile (1970), am Kitt Peak National Solar Observatory in Arizona (1981, 1986-90), und am Kennedy-Space-Center in Florida sowie Johnson-Space-Center in Houston/Texas (1983/84; Mitwirkung bei einem französisch-belgisch-deutschen Projekt zur Messung der Sonnenstrahlung im Jahre 1983 vom Spacelab 1 aus, an Bord der im Jahre 2003 verunglückten Raumfähre Columbia).

    Autor oder Ko-Autor zahlreicher, meist englisch-sprachiger Veröffentlichungen in astronomischen Fachzeitschriften (1958-2005), einige auch in Hand- bzw. Jahrbüchern. Verheiratet, vier Kinder, vier Enkelkinder, seit 1996 im sogenannten Ruhestand. Lebt in Reinbek bei Hamburg.

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