ࡱ > I K H @ bjbjVV D r< r< % 8 ( 4 $ R % L " " P 8 | @ 0 q R F q q < P ^ j X < < < ( [Berlin;1943] Lateinische AdverbienHasso Pacyna Die nchtlichen Fliegeralarme beherrschten das Leben. Wenn die Sirenen, auf und ab heulend, ertnten, muten wir Kinder schnellstens unser stets bereitstehendes Notgepck schnappen und in den Luftschutzkeller hinunter. Dabei hatten wir die hintere Treppe zu benutzen. Wir eilten vorbei an Wassereimern und Feuerpatschen, die auf jeder Etage standen. Auch Scke mit Lschsand lagen bereit. Das waren die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen.Fliegeralarm dauerte meist Stunden. Oft schliefen wir im Keller in fast unmglichen Lagen und qulten uns, wenn die Sirenen durch einen langanhaltenden Dauerton Entwarnung gaben, wieder nach oben. Schnell krochen wir in unsere Betten und schliefen weiter. Es gab Nchte, in denen sich das Ganze ein- bis zweimal wiederholte. Da wir wie gerdert waren, wenn wir nun wirklich aufstehen sollten, hat niemanden verwundert. Zwar fing der Unterricht nach solchen Alarmnchten spter an, aber sonst ging alles seinen fast normalen Gang.Da die Treitschkeschule von Brandbomben getroffen worden und die Zahl der Schler durch private Landverschickung geringer als normal war, wurde der Unterricht in eine andere Schule am Stadtpark verlagert. Es knnte die Hindenburg-Schule gewesen sein. Zu dieser Zeit hatte ich so meine Probleme mit dem Lernen. Besonders schwer fiel mir Latein. Das war mir ein Greuel. Dr. Johannes Brcken, alias Bully, hatte wahrlich keine Freude an mir. Einmal rief mich Bully in seinem typischen Rheinlnder Dialekt auf: Pattschina, Menneken, Menneken, komm ens vr die Front! Hste ding Adverbie jeliert? h, wat sachen isch, kannste ding Adverbie? Ze liere bruchste se net! Knne mute se! Doch bei der Abfragerei kam nicht viel heraus, und Bully, ein durchaus vterliches Exemplar von Pauker, geriet wieder einmal auer sich. Sein ohnehin meist rotgefrbtes Gesicht wurde glhend, sein Blutdruck stieg sichtlich, bis er schlielich platzte. Zentgraf, schreibe mal auf! schrie er. Carl Zentgraf war in unserer Klasse beauftragt, alle zu ahndenden Missetaten seiner Kameraden zu notieren. De Pattschina bringt morje en Onderschriff vun singem Vatter! Zu mir: Pattschina, hol ens ding Kladde eruss! Und dann wurde mir folgender Text diktiert: Ich lerne mit konstanter Bosheit meine lateinischen Adverbien nicht!Ziemlich bedrckt bat ich am Abend meinen Vater, seine Unterschrift unter diesen Satz zu setzen. Er aber schttelte den Kopf: Das mache ich nicht, schlielich brauche ich keine Adverbien zu lernen! Nun diktierte er mir eine Neufassung: Ich habe davon Kenntnis genommen, da mein Sohn Hasso mit konstanter Bosheit die lateinischen Adverbien nicht lernt.Diesen Text unterzeichnete er. Als Bully am nchsten Tag nach der Unterschrift fragte, schmunzelte er angesichts des abgenderten Textes, sagte aber kein Wort. Zur Strafe mute ich die Adverbien auch noch sechsmal abschreiben. Das war eine Mordsarbeit, die ich, Hefte waren damals knapp, auf einem riesigen, fast tafelgroen Packpapierbogen erledigte. Das nderte trotzdem nichts daran, da ich stndig mit Adverbien und dem Latein auf Kriegsfu stand und bei Dr. Brcken nie gut abschnitt. Bildunterschrift: Ich bin gerade aufgerufen worden. Hinter mir steht unser Lateinlehrer Dr. Johannes Brcken, dem wir den Spitznamen Bully gaben, beim Unterricht. Er war bei meiner ersten Kinderlandverschickung unser Lagerleiter in St. Joachimsthal, Erzgebirge. Bibliographische Daten: Ausgewhlt aus Hasso Pacyna, Ein deutscher Junge weint nicht, Sammlung der Zeitzeugen, Band 3,ISBN 978-3-933336-40-8, Euro 9,90 Pressekontakt Lydia Beier E-Mail: lydia.beier@zeitgut.com ffentlichkeitsarbeit Tel: 030 - 70 20 93 14 Zeitgut Verlag GmbH Fax: 030 - 70 20 93 22 www.zeitgut.comKlausenpa 14 12107 Berlin Unvergessene Schulzeit. Band 1, 1921-1945Erinnerungen von Schlern und Lehrern192 Seiten, viele Abbildungen, Auswahl-TaschenbuchZeitgut Verlag GmbH Berlin, www.zeitgut.comISBN 978-3-86614-100-1, Euro 6,90 $ 0 ~ ǖvdUGU5 #h* hV CJ OJ QJ ]^J aJ j hlJ UmH nH u h* CJ OJ QJ ]^J aJ #hlJ hlJ CJ OJ QJ ]^J aJ hlJ CJ OJ QJ ]^J aJ h* 6CJ OJ QJ ]^J aJ h_Sd 6CJ OJ QJ ]^J aJ hu\ CJ OJ QJ ^J aJ #h_Sd h_Sd >*CJ OJ QJ ^J aJ &h_Sd h_Sd 6CJ OJ QJ ]^J aJ &h_Sd h_Sd 5CJ OJ QJ \^J aJ h_Sd h_Sd CJ OJ QJ ^J aJ 1 } ~ % 5 d ` gdn) gd_Sd $a$gd_Sd % $ % & - 3 5 @ D c d ̪̽}yeVB>: hS hlJ &h1# hlJ 5CJ OJ QJ ]^J aJ hlJ CJ OJ QJ ]^J aJ &h* hlJ 5CJ OJ QJ ]^J aJ hu\ hn) h 5mHsHh h mHsH h)\ h 5mHsHh 5mHsH%j h 5UmH nH sHtHuhV CJ OJ QJ ]^J aJ #hD h* CJ OJ QJ ]^J aJ #h* h* CJ OJ QJ ]^J aJ hD CJ OJ QJ ]^J aJ #hD h* CJ OJ QJ ]^J aJ , 1h. 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