Wir wollten
leben
Jugend in Deutschland 1939–1945
40 Geschichten und
Berichte von Zeitzeugen
Band
5 der Reihe ZEITGUT.
344 Seiten mit vielen Abbildungen, Ortsregister, gebunden
3. Auflage
12,90 EUR
ISBN 3-933336-24-4
Die
Jugend ist eine schöne Zeit: Pläne, Aufbruchstimmung, Kribbeln
im Bauch. Jugend in den Jahren 1939 bis 1945 war eine schreckliche Zeit.
Propaganda, Appelle und Drill von der HJ bis zum Kasernenhof. Trotzdem:
„Man jubelte Hitler zu, und wir Jungen hatten schon mal die Sorge,
der Endsieg könne errungen werden, bevor wir an die Front kämen“,
berichtet ein damals 14jähriger. Schnell genug kamen sie dorthin
- die Begeisterung schlug um in nackte Angst. Auch Durchhalteparolen und
Versprechen von Orden konnten nicht vertuschen, daß die Niederlage
unausweichlich war. Ein damals junger Soldat erinnert sich: „In meinem
Einmannloch ist mir weder nach Ritterkreuz noch nach Panzern zumute. Ich
will leben.“
Auch die Jugendlichen in der Heimat erreichte die Brutalität des
Krieges und des Regimes. Junge Mädchen waren als Lazaretthelferinnen
mit schwer verwundeten Soldaten konfrontiert. Einer Autorin erstarrte
beim Anblick von KZ-Häftlingen die „Seele zu einem Eisklumpen“.
Am Ende bleiben Menschen auf der Flucht, die einzig und allein ums Überleben
kämpfen. Noch heute können sie nicht fassen, was die Angst aus
ihnen gemacht hat und daß sie sich so haben blenden lassen.
Diese teilweise tief erschütternden Erinnerungen von Zeitzeugen an
ihre Jugenderlebnisse machen den ganzen Wahnwitz des NS-Regimes deutlich.
Ein aufrüttelndes Buch, das den Blick auf die Geschichte aus der
Sicht der unmittelbar Betroffenen ermöglicht.
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