Schlüssel-Kinder
Kindheit in Deutschland 1950–1960
46 Geschichten und Berichte von Zeitzeugen
Band
6 der Reihe ZEITGUT.
336 Seiten mit vielen Abbildungen, Ortsregister, Klappenbroschur
12,90 EUR
ISBN 3-933336-05-8
Die
schlimmsten Trümmer sind weggeräumt, in den Städten rufen
Plakate zum Aufbau: „Anpacken - wir schaffen es!“ Angst und
Schrecken des Krieges, der Flucht und der Nachkriegszeit verblassen langsam,
der Hunger ist nicht mehr allg-genwärtig.
Aber der Mangel ist noch Thema für die Kinder. Sie werden mit Lebertran
und Kalktabletten aufgepäppelt und auf’s Land „verschickt“.
Im Westen gibt es für manche Familien Care-Pakete, im Osten für
wenige Westpakete. Ein Besuch der Eisdiele ist „das Höchste,
was man sich denken kann“, und auf eine Urlaubsreise müssen
die Eltern eisern sparen. Langsam hält das Wirtschaftswunder Einzug.
Unter’m Weihnachtsbaum liegen Rollschuhe, neue Möbel werden
angeschafft, manche Familien in der Straße haben schon ein Radio
oder einen Fernseher.
Manches haben Kinder in dieser Zeit zu bewältigen: Immer noch gehören
viele als Flüchtlinge in der Schule nicht ganz dazu, immer noch wohnen
die Familien beengt. Auch ist es nicht leicht, sich an einen neuen Vater
zu gewöhnen oder an den eigenen, der als Fremder aus der Gefangenschaft
kommt. Außerdem müssen sich sehr viele als Schlüssel-Kinder
selbst versorgen, denn die Mütter gehen zumeist arbeiten.
Doch überall im Buch wird die Erinnerung an eine glückliche
Kindheit wach, an Familienfeste, Streiche und Freundschaften. Die Geschichten
lassen die Gründungsjahre der beiden deutschen Staaten lebendig werden.
Sie informieren, rühren an, und es macht einfach Spaß, sie
zu lesen!
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