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Täglich Krieg
Deutschland 1939–1945
41 Geschichten und Berichte von Zeitzeugen

Band 9 der Reihe ZEITGUT.
362 Seiten mit vielen Abbildungen, Ortsregister, Chronologie, Klappenbroschur
12,90 EUR
ISBN 3-933336-08-2

Die Luftwaffenhelferin Clare will nicht wahrhaben, dass ihr Freund gefallen ist und schreibt weiter “Briefe an Franzl”. “Morgen geht es ins Manöver, es wird nicht lange dauern”, sagt der frischverheiratete Georg zu seiner Frau im August 1939 und fällt als einer der ersten schon drei Wochen später in Polen. Ernst Haß ist im Oktober 1944 auf Heimaturlaub, er verliert bei einem Luftangriff seinen rechten Arm, seine hochschwangere Frau stirbt. Es gelingt ihm nicht, sich umzubringen. “Weiterleben, aber wie?”
Genau das war häufig die Frage nach vielen der hier nur blitzlichtartig erhellten Erlebnisse. In dem Buch “Täglich Krieg” aus der Reihe ZEITGUT sind 41 Erinnerungen aus den Jahren des Zweiten Weltkrieges zusammengetragen. Sie schildern, was in keinem Geschichtsbuch steht.
Trudi Pätz erlebt den großen Luftangriff auf Hamburg am 24. Juli 1943 und die Aufräumarbeiten danach: “Vor unseren Augen werfen die Männer verkohlte Leichen, die aussehen wie verschrumpelte Schwarzbrote, auf den Wagen und fahren zum nächsten Trümmerberg.” Der belgische Zwangsarbeiter Victor van Assche wird gut behandelt in der Bauernfamilie, bei der er nahe Recklinghausen arbeiten muß, und erhält reichlich zu essen. Doch er beobachtet, wie russische Gefangene im Bergbau vegetieren: “abgemagerte Gestalten, eher Skelette... Ich sehe Tote, die sich bewegen.”
In diesem Buch erzählen Menschen wie du und ich ihre Geschichten - oft schlicht, aber eindringlich und voller Details. Wir begreifen das übergroße Leid, wenn die Bomben auf das eigene Haus fallen und wenn FamilienmitgIieder oder Nachbarn plötzlich tot sind, mit denen man noch am Morgen geredet und vielleicht gelacht hatte.
Auch Flucht und Vertreibung werden als bittere Wirklichkeit nicht ausgespart. Hertha Balduhn schildert die Flucht über das Eis der Kurischen Nehrung. Andere Zeitzeugen schreiben sich traumatische Erlebnisse vom Eintreffen der russischen Truppen von der Seele.
Diese Zeitzeugen-Erinnerungen sind wichtig und kostbar. Sie ermöglichen den Blick in die Vergangenheit und lassen uns begreifen, wie unsere Eltern und Großeltern den Kriegsalltag bewältigten. Inmitten des Kummers und Schmerzes stehen auch Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft und menschliche Wärme.



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