Pressetext »

Wir sollten Helden sein
Jugend in Deutschland 1939–1945

38 Geschichten und Berichte von Zeitzeugen

Band 12 Reihe ZEITGUT
336 Seiten mit Abbildungen, Chronologie, Ortsregister,
Klappenbroschur, Umschlag vierfarbig.
12,90 EUR
ISBN 3-933336-11-2

Jungsein in Kriegszeiten? Wie erlebten 14- bis 18jährige den jahrelangen Ausnahmezustand des Zweiten Weltkrieges? Wie fanden sie sich zwischen scheinbarer Normalität und dem Irrsinn des Krieges zurecht? Im vorliegenden Buch schildern damalige „Teenager“ in 38 episodenhaften Erinnerungen, was sie erlebten und empfanden:
Auf Anraten ihrer Lehrerin begann Elisabeth Hassmüller kurz vor Kriegsbeginn, ein Tagebuch zu führen. Die anfängliche Begeisterung für den Krieg weicht darin immer mehr der Skepsis und der Erkenntnis, daß dieser Krieg sinnlos ist.
Johannes Weissler erlebt im Mai 1943, daß seine betagte Großmutter nach Theresienstadt deportiert wird. Er selbst darf wegen seiner jüdischen Herkunft nicht die höhere Schule besuchen, wird aber 1944 in ein Wehrertüchtigungslager geschickt und später zur Organisation Todt einberufen.
Überall werden Zwangsarbeiter eingesetzt, um die Versorgung der Bevölkerung und die Produktion kriegswichtiger Erzeugnisse zu sichern. So berichtet die dienstverpflichtete Irmgard Hansen, wie sie in einer Frankfurter Kupferfabrik neben Kriegsgefangenen arbeitet, getrennt durch ein strenges Kontakt- und Redeverbot.
Renate Sielaff lebt unter einem Dach mit französischen Kriegsgefangenen, die in der Bäckerei arbeiten und auf dem Mehlboden schlafen. Mit polnischen Zwangsarbeitern zusammen arbeitet sie auf dem Feld, darf aber nicht mit ihnen sprechen. Am bedrückensten empfindet sie es, wenn die russischen Gefangenen durch den Ort geführt werden. Auch hier sind Kontakte bei Strafe verboten. „Man soll sogar wegsehen,“ schreibt sie.
Von der nationalsozialistischen Propaganda beeinflußt, meldet sich Benno Götzke mit 17 Jahren 1943 freiwillig zur Wehrmacht. Er kommt nach Frankreich, wo die Alliierten gerade ihre Offensive beginnen. Nach Verletzung und Lazarett-Aufenthalt wird er erneut in Richtung Front geschickt. Seinem Überlebenswillen und dem Zufall verdankt er es, daß er heil wieder nach Hause kommt.
Im Januar 1945 muß Horst Schneider zum Reichsarbeitsdienst einrücken. Einem Monat später wird seine RAD-Abteilung von der Waffen-SS übernommen und an die Westfront geschickt. Doch in Belgien geraten die 16jährigen Jungen bald in Kriegsgefangenschaft.
Je länger der Krieg dauert, umso mehr bestimmen Fliegeralarme und Bombenangriffe den Alltag. Das Bombeninferno am 13. Februar 1945 in Dresden überlebt die 18jährige Hildegard de Parade letztlich nur durch ein grausiges Schutzschild, einen auf ihr liegenden Leichnam, der sie vor den Bombensplittern bewahrt.
Die Texte des Buches sind mit zahlreichen Fotos und Dokumenten der Autoren illustriert.



Pressetext »