Zeitgeschichte im Fernsehen

21. Mai, 20.15 - 21.00 Uhr (45 Min.) WDR
Dynastien in NRW
Die Falkes - Siegeszug mit Strümpfen
Reihe, Folge 3
Ben Becker trägt sie, Prinz Charles auch: Strickwaren aus dem Sauerland.
Alles beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Der Sauerländer Franz Falke-Rohen verdient sein Geld im Sommer noch als Dachdecker und während der kalten Wintermonate als Saisonstricker für einen kleinen Strickbetrieb in der Nachbarschaft. 3,50 Mark bekommt er am Tag, davon müssen acht Kinder ernährt werden. 1895 wagt er das Risiko und macht sich mit einer eigenen Strickerei selbstständig.
Dies ist der Anfang der Erfolgsgeschichte: Heute ist FALKE trotz Billigkonkurrenz aus Fernost mit einem Jahresumsatz von rund 195,5 Millionen Euro ein international erfolgreiches Unternehmen mit Firmensitz im kleinen sauerländischen Schieferstädtchen Schmallenberg und beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter. Die weiteren Produktionsstandorte der FALKE-Gruppe liegen in Ungarn, Portugal und sogar Südafrika. Exportiert werden die Produkte in über 30 Länder.
Die Firma ist mittlerweile in der vierten Generation im Familienbesitz. Viele Mitarbeiter sind über Generationen mit ihr verbunden. Das macht das Unternehmen bis heute für die meisten Mitarbeiter zu mehr als bloß zu einer Firma - FALKE bedeutet Heimat. Das merkt man auch im Werk in Südafrika. Hier arbeitet FALKE heute mit rund 1.000 Mitarbeitern und rollt von dort aus auch den US-amerikanischen Markt auf. Ehemalige langjährige Mitarbeiter berichten anschaulich über das Produzieren zu Apartheidzeiten, aber auch, wie offen die Atmosphäre zwischen Schwarz und Weiß bei FALKE immer war und ist. Im Schmallenberger Stammwerk arbeitet derweil Gisela Puff an "ihrer" Kettelmaschine, seit nunmehr 45 Jahren. Und Franz-Otto Falke, als Mitglied der dritten Generation offiziell längst im Ruhestand, sitzt auch noch immer täglich hinter seinem Schreibtisch an der Schmallenberger Oststraße. Vierzig Jahre lang führte er von hier aus - Schreibtisch an Schreibtisch mit seinem Bruder Paul - die Geschäfte. Sogar ihre beiden VW-Käfer parkten stets nebeneinander auf dem Firmenparkplatz.
In den 70er Jahre wurde Deutschland von der Krise in der Textilindustrie erfasst. Viele Sauerländer Unternehmen mussten schließen. Auch FALKE blieb natürlich nicht verschont davon. Die Firma reagierte und engagierte sich mehr und mehr im Ausland, so auch in Südafrika. Die Familie hat aber weiterhin an Schmallenberg festgehalten und lag damit richtig.
Seit 1995 haben mit viel unternehmerischem Geschick die beiden jetzigen Firmeninhaber und Cousins, Paul und Franz-Peter Falke, aus der vierten Generation ein internationales Textil- und Modeunternehmen entwickelt, das 2008 die Rechte an der britischen Marke Burlington erworben hat und inzwischen mit prunkvollen Stores in Paris, London, Salzburg und Wien vertreten ist.
Im Film von Ulrike Brincker erzählt Senior Franz-Otto Falke auch von der anderen Seite des Firmenalltags: Begegnungen mit dem berühmten Modefotografen F.C. Gundlach, der in den 60er Jahren die legendäre FALKE-Werbekampagne ins Bild setzte, sind ein Beispiel für die enge Verbindung zu Kunst und Kultur, die bis heute gepflegt wird und das Marken-Image prägt. Sein Sohn und jetziger Firmenleiter Franz-Peter findet auf Pariser Flohmärkten Anregung und Inspiration für ausgefallene Produkte. Mehrfach im Jahr reist er nach Südafrika, kümmert sich um die südafrikanischen Werke und seine zweite Leidenschaft: den Weinanbau. Und Paul Falke präsentiert die neue Kollektion 2009 auf der Modemesse in Florenz. Ein Siegeszug mit Strümpfen – von Schmallenberg in die Welt…
Film von Ulrike Brincker  
Bild
Bild: Aus dem 1895 gegründeten Handwerksbetrieb entwickelte sich ein stattliches Industrie-Unternehmen. – Bild: WDR

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